Ergebnis 1 bis 20 von 188

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 4 – River Revenge

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Jackal hatte sich das Pamphlet längere Zeit angesehen und immer wieder war sein Blick auf das Auge des Dolches zurück geschwenkt. Dieses Auge sagte ihm etwas, schien eine längst vergessene Geschichte in seinem Inneren wachzurütteln, die erzählt werden wollte. Und dann fiel es ihm wieder ein. Die Kultisten glaubten an die Blutlinie. Das hatten sie aus der alten Welt übernommen, jedoch in ihrem schieren Wahnsinn völlig falsch interpretiert.

    Probe Jackal: Schulbildung: Bestanden! (erleichtert)

    Das Auge war der stumme Zeuge von geisterhaften Ahnen, dass Jemand, der im Tempel aufsteigen möchte, in der Lage sein musste, seine Familie hinter sich zu lassen. Und dies sprichwörtlich durch das Töten eigener Familienmitglieder. Sich aus der Familienbande zu befreien, war für die Kultisten eine rituelle Handlung, bei der getötet werden musste, das „flügge“ werden war das erneute „sich aus dem Bauch der Mutter schneiden“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Das Auge symbolisiert, dass man dabei gesehen werden will. Aus diesem Grunde haben viele Waffen der Kultisten runde oder augenförmige Objekte angebracht.

    Jackal drehte die Zeichnung nachdenklich in den Händen und immer wieder ließ er seinen Blick über das abgebildete Mädchen schweifen. Es passte perfekt, fast zu perfekt, auf Haile.
    Aber die Wahrheit war, es konnte jedes Mädchen sein, jede Frau des Ödlandes, denn manchmal waren Symbole auch nur Symbole. Müsste man jedoch den Finger darauf legen, dann kam aus ihrer Truppe tatsächlich nur das Mädchen in Frage, das einst aus den Ruinen geborgen worden war…

    ---

    Liz ließ abermals ihren Schleifstein die Klinge entlang fahren und hatte unhöflich einen Fuß auf den Stuhl gelegt, der Frank am nächsten war, fast so, als wollte sie ihn mit der kalten Schulter abweisen und sich die Zeit verschaffen, ihn zu mustern, ehe sie seufzend den Fuß vom Stuhl nahm, nach einer Flasche griff und mit den Zähnen den Korken entfernte. Sofort goss sie dem Polizisten einen Fingerbreit Selbstgebrannten ein und schob das Glas – noch immer wortlos – zu ihm rüber.

    Dann legte sie ihr Kampfmesser mit einer demonstrativen Geste auf den Tisch und lehnte sich zurück, ihn musternd, wartend, beobachtend, ob er das Glas austrinken würde oder nicht, so schien es ihm zumindest, wie eine erste "Probe".

    „Interessant… ja.“, sagte sie dann mit mehr Schärfe als beabsichtigt, denn ihr Blick war in diesem Moment zu Fawyer gegangen, der gerade fröhlich lachte und Liz presste die Lippen zusammen. „Unglaublich, dass es so etwas noch gibt, nicht wahr? Die Welt ist am Abgrund, die Menschheit stirbt und irgendjemand ist immer noch dazu bereit, für Alkohol und eine trockene Muschi zu bezahlen.“ Es klang derb und desillusioniert, so wie sie es aussprach. Noch immer blickte sie Fawyer an. „Das war alles mehr Zufall. Späher von Fawyer haben eine riesige Gruppe Kultisten ausgemacht, die sich Richtung Norden bewegt haben.“ Sie zeigte auf den Tisch an dem die Scavenger gesessen waren, doch nun war nur Jegors breiter Rücken zu erkennen. „Dumm wie die Truppe um Torres nun mal ist, haben sie versucht, die Kultisten anzugreifen. Angeblich hatten sie eine große Gruppe Menschen verfolgt, was ich für ausgemachten Bullshit halte, denn warum würden Kultisten eine so große Gruppe Menschen durch den halben Staat führen? Kann ich nicht glauben.“

    Sie spielte mit dem Kampfmesser herum und die metallene Spitze tanzen, so dass sich in einen der ehemals mit grünem Filz bedeckten Spieltische langsam ein Loch bildete. „Was ich jetzt sage, klingt vielleicht bescheuert, aber ich schwöre, es ist wahr.“ Sie sah den Polizisten mit ernstem Gesicht an, als wolle sie ihm klarmachen, dass es sich nicht um einen Scherz handelte. „Die Kultisten haben den Untoten Befehle erteilt und der Trupp, den wir draußen erledigt haben, ist der Anweisung gefolgt und hat sie angegriffen. Torres und seine Schwachköpfe haben die Untoten natürlich direkt hierher gelockt. Auch ein Kunststück.“, grinste sie und nahm die Flasche, aus der sie Frank vorher eingeschenkt hatte, um selber daraus zu trinken. Mit einem großen Schluck ohne Glas.


    ---

    Als Jegor gesprochen hatte, stand der größte von ihnen sofort auf, was zur Folge hatte, dass die Dame, die eben noch schäkernd in seinem Schoß gesessen hatte, schmerzhaft auf ihr Hinterteil fiel und sich fluchend abwandte. Die zweite Lady, die sonst amüsante Gesellschaft versprach, wollte vom Schoß des dritten Scavengers fliehen, doch er hielt sie grob fest und grinste sie an. „Du musst nicht abhauen, Süße, der Spuk ist gleich vorbei. Torres wird den Russki zu Brei hauen.“ Daraufhin lachten die beiden Männer, die noch saßen und Jegor erkannte, dass der Mann, den sie Torres genannt hatten, nun die Schultern wie ein Preisboxer kreisen ließ und Jegor abschätzend ansah. „Wenn du dich für kleine Schwänze interessierst, Russki, dann solltest du vielleicht nach dem zarten kleinen Kollegen der Damen hier fragen. Wird allerdings teurer für ein ungewaschenes Großmaul wie dich. Aber wenn es dir einfach nur darum geht, irgendwas in deinem Arsch wiederzufinden, dann kannst du auch einfach mich fragen. Dann leihe ich dir meine Stiefelspitze…“
    Wieder grölten die zwei Anderen begeistert auf und Torres ließ seine Fingerknöchel knacken.

    ---

    Nachdem die untote Bedrohung vollkommen zerschmettert und geschlagen vor ihnen lag, lugten Haile und Evi vorsichtig die Treppe in den Keller hinab, den infernalisch schlimmen Geruch ignorierend, der ihnen in die Nasen stieg und doch alsbald verflog, als endlich wieder reine Luft den Keller erreichen konnte. Genug Licht fiel von oben herab und offenbarte die Treppe nach unten. Doch ohne eine vernünftige Lichtquelle würden sie nicht sehr viel dort unten ausrichten können, so viel schien sicher. Und Strom gab es in diesem Gebäude nicht, die Schalter waren wie das Land ringsum – tot.

    ---

  2. #2
    Der Jackman...

    Irgendwie tat es gut diesen Namen mal wieder zu hören. Fawyers Etablissement hier war etwas... speziell. Doch für Lancaster spielte es keine Rolle. Er konnte sich zwar denken, dass die meisten in Zeiten wie diesen so eine Dekadenz anmaßend fanden und sich schwer damit taten sie zu tolerieren aber... die Gäste kamen freiwillig... und er schien genug zu haben. Wie sonst sollte er das hier am laufen halten können?

    Die Jukebox rödelte weiter. Sie hatte weitaus bessere Tage in ihrem Leben gesehen, aber die Musik... so lange hatte er keine Musik mehr gehört die aus einem Tonstudio kam.
    Es war als hätten Sie alle gerade einen Zeitsprung gemacht.
    Eines war Lancaster klar. Die Idee, das Konzept... das war großartig. Die Umsetzung? Naja.

    Chelsea räkelte sich immer noch neben ihm und auch wenn er die Geste... nett... fand, er hatte ganz andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel erneut am Whiskey nippen, oder sich mal nach seinen beiden Gefährten umzudreh...

    Oh Gott.

    Jäger stand vor zwei bulligen Schlägertypen. Einer so breit wie ein Kühlschrank. Das waren so Typen, die man damals im Fernsehen gesehen hat. Die Wahnsinnigen die sich mit einem Gurt vor einen LKW schnallen lassen und diesen dann über eine Landstraße zogen.
    Was auch immer Jäger getan hatte, er befand sich schon wieder in Schwierigkeiten.

    Dann war da Frank. Der gute, liebe, nette Frank. Stumm und starrend saß er dort, bekam von einer Frau einen großzügigen Schluck Alkohol ausgeschenkt und dann ein Messer vor sich gelegt.
    Würde Frank jetzt ernsthaft die Sau rauslassen, einen stürzen und dann bei einem Messerspiel mitmachen?

    Warum war er nochmal mit den beiden mitgekommen?

    "Sag mal Fawyer..."

    Lancaster drehte sich wieder zurück zu dem Überlebenden aus D52.

    "...bevor ich mich wegen meiner beiden Freunde hier peinlich berührt fühlen muss..."

    "Red nicht weiter Jackman! Ich weiss genau was du sagen möchtest!"

    Mit einer ausschweifenden Bewegung verschwand Fawyer hinter dem Tresen und kam mit einem bemalten Holzkasten wieder hervor den er demonstrativ aufschwingen ließ.

    "Du willst eine Zigarre!"
    "Bitte was?"

    Ja, Tatsache. In dem kleinen Holzkasten lagen Zigarren. Fein nebeneinander aufgereiht. Dicke, pralle, lange, braune Zigarren.

    "Naja... also... ja, das auch."

    Ohne zu zögern griff Lancaster sich eine der Zigarren und legte sie vor sich ab.

    "Aber eigentlich wollte ich dich fragen ob..."

    "Du ins Bad kannst? Zum Rasieren? Der Bart steht dir nämlich gar nicht. Man erkennt dich ja kaum wieder Jackman."
    "Jaja, alles zu seiner Zeit. Eigentlich möchte ich mehr über die Z-Energie wissen. Kannst du mir das mal zeigen?"

    Geändert von Gendrek (07.10.2015 um 11:52 Uhr)

  3. #3
    Tja, so sind die Menschen eben: Es wird immer das Bedürfnis nach Vergnügen und Sex geben. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, das es solche EInrichtungen noch am Ende aller Tage geben wird, auf die eine oder andere Weise. erklärte Frank seine Sicht der Dinge, während er das kleine Glas mit dem selbstgebrannten in die Hand nahm und daran roch. Normalerweise mochte er so starkes Zeug nicht sonderlich aber heute hatte er es sich etwas starkes mehr als verdient. Er schluckte den Alkohol in einem schnellen Zug herunter. Er brannte etwas aber das hatte er erwartet.
    Jäger der auf ihn zugekommen und verbal angegriffen hatte, anscheinend sein gesamtes Vorgehen hier missverstanden hatte, das tat Frank innerlich weg, mehr als er zugeben wollte. Am liebsten hätte er Jägers Kopf wieder und wieder auf den Rouletttisch gerammt, dafür das er ihm unterstellte der grausame Tod seines Sohnes würde ihn nicht bekümmern. Doch dieser Moment ging glücklicherweise vorbei. Sobald sie das Casino verlassen hatten und auf dem Rückweg waren, würde er mit ihm ein sehr ernstes Wort reden müssen. So warf er ihm lediglich einen wütenden Blick hinterher und wandte sich wieder Liz zu. Die Kultisten anzugreifen war einfach nur dämlich, das stimmt. stimmte Frank Liz zu und schluckte innerlich als er die Nachrichten hörte.Aber ihr Bericht stimmt, sie sind tatsächlich mit einer größeren Gruppe Gefangener unterwegs durch den halben Staat Texas. Unseren Freunden. Unseren Familien. Sie haben unsere gesamte Siedlung ausgelöscht und alle die sie nicht mitgenommen haben abgschlachtet. Bis vor kurzem hing mein Sohn 4 Wochen alter Sohn ausgeweidet als Trophäe an dem Fahnenmast neben dem Zoo. sagte Frank mit bitterer Stimme. Verzeih Jäger also sein grobes auftreten.

    Geändert von wusch (07.10.2015 um 12:19 Uhr)

  4. #4
    „Wenn du dich für kleine Schwänze interessierst, Russki, dann solltest du vielleicht nach dem zarten kleinen Kollegen der Damen hier fragen. Wird allerdings teurer für ein ungewaschenes Großmaul wie dich. Aber wenn es dir einfach nur darum geht, irgendwas in deinem Arsch wiederzufinden, dann kannst du auch einfach mich fragen. Dann leihe ich dir meine Stiefelspitze…“

    Herzhaft stimmte Jäger in das Lachen mit ein. Er riss seinen Mund weit auf und heraus kamen abgehackte Laute, die an einen Delphin erinnerten. Der streitlustige Blick in seinen Augen dagegen war geblieben.

    "Oh, du gut! Ja, du sehr gut!", brachte er mühsam zwischen den Lachanfällen hervor, mit dem Handrücken wischte er sich imaginäre Tränen aus dem Gesicht. "Und du weißt was? Du musst deine Bein sehr hoch heben, denn als Russki dort wo ich Arsch habe, da ich habe auch Gesicht!" Und er prustete erneut los, hielt sich dabei den Bauch fest und krümmte vor Anstrengung den Rücken. Die Männer am Tisch hielten mit und ihr schallendes Gelächter übertönte den täglichen Casino Betrieb, hallte bis in die umliegenden Räume. Einige der Anwesenden reckten ihre Hälse in die Luft und suchten neugierig nach der Quelle des Krachs. Selbst Torres bleckte die gelben Zähne zu einem schiefen Grinsen. Aus dem Augenwinkel merkte Jäger, dass die sogenannte Sicherheitschefin, die sich gerade mit Frank unterhielt, ebenfalls den Kopf zu ihnen gewandt hatte und die Gruppe nun aufmerksam musterte. Ihre Klinge schimmerte in dem hellen Licht.

    Jäger hatte sich derweil unauffällig Torres genähert.

    "Hey, ich hab noch einen! Passt auf! Ich hab noch einen!" Er beruhigte sich etwas um besser sprechen zu können. "Was ist ... passt auf ... was ist Unterschied zwischen eine Russki und eine Zombie, huh? Zombievirus macht Zombie langsam, dumm und untot. Russki schon so geboren!"

    Wieder schallendes Gelächter. Torres warf den großen Kopf in den Nacken, dem weit geöffneten Mund entwich ein kehliges Lachen, dann änderte sich schlagartig seine Miene und er torkelte unbeholfen zur Seite als Jäger das Glas in seiner Hand an dessen Kopf zerbrach. Die Scherben fielen klirrend zu Boden, während Torres sich die Schläfe hielt. Unter der Handfläche erschien ein dünnes rotes Rinnsal, das ihm die Wange herunter rann. Jägers Hand schoss sofort zur Kletteraxt, der Griff hatte zur Hälfte den Lederriemen verlassen, sank dann aber langsam wieder zurück in die Ursprungslage. Im letzten Augenblick war ihm bewusst geworden, dass er hier keine Toten riskieren konnte. Und wollte. Sich abzureagieren an dieser Visage und sich den Frust und Schmerz aus der eigenen Fresse herausprügeln zu lassen war eine Sache, jemanden versehentlich im Eifer des Gefechts umzulegen eine Andere. Er hob die Fäuste vor sein Gesicht, so wie man es ihm damals beim Training gezeigt hatte, stellte die Füße auf Schulterbreite, um sein Gewicht sinnvoll zu verteilen. Als Faustkämpfer hat er nie zu was getaugt, das hat man ihn in den letzten Jahren mehrmals wissen und schmerzlich spüren lassen. Aber keine Abreibung konnte schlimmer sein als diese unkontrollierbare Wut, die sich wie ein riesiger Tumor in seinem Körper breit gemacht hatte, die ihn Nachts lange nicht einschlafen ließ, die ihn immer wieder an die Orte seiner schlimmsten Niederlagen zurückbrachte und ihn zwang, die Szenen vor seinem geistigen Auge so deutlich zu sehen, als wären sie erst gestern passiert. Auf einmal sah er wieder Vince vor sich und wie ihm vor Schreck die Gesichtszüge entgleist sind, als Jäger von der anderen Seite in dessen Zielfernrohr hineinglotzte und dafür fast einen Schuss kassiert hatte.

    Der innere Druck gegen seine Schläfen ist unerträglich geworden. Es musste raus, egal wie.

    Jäger legt sich mit Torres an: Raufbold

    Geändert von truecarver (07.10.2015 um 13:20 Uhr)

  5. #5


    Jackal, Mary und November waren gut voran gekommen und standen nun vor einer der riesigen Mauern, die den Zoo umgaben. Leichter Wind war aufgekommen und ließ die mittlerweile riesigen Bäume leicht knarzen. Durch Flugsamen getragen waren nun rund herum um den Zoo ebenfalls zahlreiche Sträucher gewachsen, es war ein faszinierendes Schauspiel, sich vorzustellen, wie der Zoo als Oase des Lebens das durch den großen Brand zerstörte Ödland zurück erobern könnte, denn hier war vor zwanzig Jahren gekämpft worden, so viel schien sicher.

    Die beiden Reisenden erkannten, dass die Garage mit den Wägen auch einen Zugang zum Zoo hatte, wahrscheinlich waren die Paradewagen wirklich für ein heiteres Fest vorgesehen gewesen, möglicherweise, um etwas am oder mit dem Zoo zu feiern. Und so sahen sie direkt vor sich den südlichen Eingang, ein schmiedeeisernes Tor, welches vollkommen überwuchert schien und nur noch halb in seinem Gatter hing, im Grunde also schnell zu überwinden war.
    Als sie dann schließlich durch die Reste des Tors schritten, war es, als wären sie in einer anderen Welt. Jackal, der sich noch an alte Filme erinnern konnte, hatte sofort den Jurassic Park im Kopf, denn die einstmaligen Gehege waren vollkommen überwuchert. Teilweise waren Scheiben zerschlagen, als Äste sich im Sturm wiegend hindurchgebohrt hatten, die Wege waren gesäumt mit einer Matte aus Moos und obschon der Zoo kein Dach hatte, war es schwierig, sich zurecht zu finden, denn durch die Bäume und ihrer massiven Kronen war die Sicht auf den Himmel versperrt, alles lag und verschwand in einem gefährlichen, grünen Zwielicht.

    Direkt vor sich sahen sie einen überwucherten Plan, den sie freikratzten, während ihnen zum ersten Mal die vollkommene Stille auffiel, die dieser Ort zu bieten hatte.
    Und dann, von einem Moment auf den anderen, war fröhliches und lautes Gezwitscher zu hören, als hätten sich die Vögel vor einer Sekunde erst erschreckt und als hätten sie bis jetzt die Köpfe eingezogen. Fast so, als wäre etwas Schreckliches vor wenigen Augenblicken hier durch gekommen, das alle Tiere zum Verstummen gebracht hatte…

    Jackal hatte den richtigen Riecher bewiesen: Der Plan offenbarte ihnen die wichtigsten und wahrscheinlich auch interessantesten Punkte in dem Zoo.
    So konnten sie sich zwischen dem Besucherzentrum, dem Reptiliengehege/haus, dem Streichelzoo und dem Raubtierhaus entscheiden. Und dann gab es da noch das sogenannte „Antionioland“ – vielleicht ein kleiner, angeschlossener Freizeitpark, voll wandelnder Leichen in Clownskostümen…
    Sie mussten sich nun entscheiden, wohin sie würden gehen wollen oder ob es klüger war, Verstärkung zu holen, denn hier in diesem erst künstlichem, dann natürlich gewachsenen Dschungel war ein Hinterhalt nur eine Frage der Zeit, ein Wann also, kein „ob“.

    ---


    „Oha“, lachte Fawyer los. „Du hast mir noch nicht mal einen Drink spendiert und willst schon in mein Allerheiligstes eindringen?“, er klopfte Lancaster auf die Schulter, lachte noch einmal und sagte dann: „Glaub mir, das willst du nicht sehen. Warum schnappst du dir nicht lieber die Chelsea hier und meinetwegen noch eins der anderen dummen Hühner und ihr lasst es euch der alten Zeiten Willen in der „Fawyer-Suite“ gut gehen? Oder, wenn du es ein bisschen härter magst, kannst du auch das „Kultistenkeller-Spielzimmer haben.“ Er zwinkerte fröhlich.
    „Und ich lege sogar noch einen Rasierer drauf, dann kannst du dir die Eier rasieren lassen und Frau Jackman zuhause in deiner Megasiedlung bekommt einen echten Eisprung, wenn sie die einzigen rasierten Eier des gesamten Planeten sehen und anfassen darf.“ Er klopfte ihm abermals auf die Schulter und blickte ihn an, einen klitzekleinen, möglicherweise jedoch eingebildeten Funken Unsicherheit darin, der jedoch schnell verflog, als der Lebemann ein Feuerzeug aufschnappen ließ und breit grinsend auf die Zigarre deutete.

    --

    Liz reagierte auf eine Art und Weise, die Frank nicht erwartet hätte. „Na dann hoffe ich, dass du sie nicht allzu sehr geliebt hast.“, nuschelte sie am Flaschenhals vorbei und schüttelte beim Trinken den Kopf. „Kultisten nehmen keine Gefangenen, das weiß jeder Idiot. Wenn sie eure Leute erwischt haben, dann sind sie so gut wie tot und du kannst dich hier genauso gut austoben, denn du siehst sie eh nie wieder.“ Sie setzte die Flasche so wütend und heftig ab, dass der Inhalt den Flaschenhals hochschoss und sich über ihre Hand ergoss. „Familie, Ehe…“, sie spuckte das Wort regelrecht aus, „…machen nur Probleme und Sorgen. Wer heute noch an diese sogenannte Gerechtigkeit oder Gemeinschaft der Siedler glaubt, der ist ein verdammter Trottel.“ Dabei blickte sie Frank direkt an. „Sei froh, dass dein Sohn es hinter sich hat.“ , sagte sie voll Verbitterung und umklammerte den Flaschenhals so fest, dass klar wurde, dass sie nur auf den Beginn der Schlägerei wartete, die Jegor vom Zaun zu brechen im Begriff war. Und rein von ihrem Blick her schielte sie auf Jegors Hinterkopf und nicht auf die Scavenger.

    --

    Torres grinste breit. „Du hast keine Ahnung, welchen Gefallen du mir grade tust, Junge.“, sagte er leise und seine Zähne knirschten vor unterdrückter Vorfreude, sich prügeln zu dürfen.
    Blitzschnell machte der erfahrene Scavenger einen Schritt nach vorne und rammte Jegor seine Stirn ins Gesicht, dass es nur so krachte!

    Sofort ruckten alle Köpfe herum und die Menge starrte die Beiden fassungslos an. Lancaster und Frank erwarteten jeden Moment, dass ein wütender Mob sie aufhalten würde, doch wieder wurden sie von den Reaktionen der Umstehenden überrascht.
    Fawyer sah Chelsea ernst an und nickte ihr wütend zu. „Beweg endlich deinen Arsch, Chelsea! Wir haben Regeln in diesem verdammten Haus!“, herrschte er sie an und hieb mit der Faust auf den Tisch. Die Gescholtene rannte sofort los, im Hintergrund war gerade zu sehen, wie Torres erneut ausholte, um Jegor zu treffen, und dann war die Prostituierte endlich an der Jukebox angekommen und fingerte dort nervös rum.
    Endlich hatte sie etwas gefunden und aus der Jukebox ertönte ein weiteres Lied, das seit dem großen Brand wohl nicht mehr gehört worden war…:



    Und dann sprang Fawyer auf den Tresen und rief: „20 Fawyers und einen Blowjob von Chelsea auf Torres!“ Die Menge johlte und sofort wurden Einsätze festgelegt, während das uralte Männchen, das augenscheinlich den Croupier des Kasinos darstellte, verzweifelt versuchte, Karten und Würfel in Sicherheit zu bringen.

    Jegor, der sich noch die Nase hielt, spürte, wie etwas mit der Wucht einer russischen Sputnik in seiner Magengegend landete und blickte keuchend nach unten, wo Torres ihn mit dem Kopf gerammt hatte und ihn gerade hochhob, merkte, wie Torres mit ihm im Klammergriff los rannte, bestrebt, den Russen gegen die Wand zu rammen.

    In diesem Moment stand Liz mit einer drehenden Bewegung auf, die Flasche in der Hand und auf Jegor zielend. „Den Spaß gönne ich Fawyer nicht.“, zischte sie und machte Anstalten, die Flasche zu werfen, während Fawyer auf dem schnapsnassen Tresen Foxtrott tanzend hin- und herschlitterte, die Menge anstachelte und wie ein Promoter den Kampf moderierte.
    Das Fawyerland war in Sekunden zu einem absoluten Tollhaus verkommen!

    Geändert von Daen vom Clan (07.10.2015 um 21:22 Uhr)

  6. #6
    Frank hatte viel erwartet, von Mitleid, über Gleichgültigkeit bis zu Belustigung und wäre mit allem irgendwie klar gekommen aber diese eiskalte Geringschätzigkeit ließ roten Zorn in ihm hochkochen und er wusste nicht, ob er sie schlagen oder einfach nur anbrüllen sollte. Wie konnte sie es nur wagen, so über das Schicksal seiner Heimat und seines Sohnes herzuziehen. Bevor er jedoch auch nur irgendwie reagieren oder auch nur seinen Zorn herunter schlucken konnte, brach die Hölle über das Fawyerland herein. Als Frank sah, dass niemand sich auch nur die geringste Mühe machte dazwischen zu gehen und manche ganz im Gegenteil sogar das ganze noch anstachelten und Wetten abgeschlossen wurden, entlud sich die angestaute Wut und der Frust der letzten Tage in einem großen Knall. STOP! brüllte er laut und schoss mit seiner Pistole in die Decke. Jäger! Torres! Oder wie auch immer du heißen magst. Ihr hört jetzt SOFORT mit dieser Scheiße auf. Wir wurden eben alle fast von Zombies umgebracht und ihr habt nichts besseres zu tun als euch zu prügeln? Ich habe GENUG davon, zuzusehen wie Menschen die zusammen arbeiten oder sich zumindest aus dem Weg gehen könnten schlagen oder sich sogar gegenseitig umbringen. Reichen euch die Zombies, Plünderer und durchgeknallten Kultisten noch nicht? Müsst ihr euch auch noch gegenseitig das Leben schwer machen? Es ist mir auch verflucht nochmal EGAL wer angefangen hat! brüllte er mit einer donnernden Autorität in der Stimme, welche nur wenige jemals von ihm gehört hatten. Er war vor Zorn rot angelaufen und sein Gesicht war Wutverzerrt. Von dem netten, immer friedlichen Polizisten den Jäger kannte war nicht mehr viel zu sehen.

    Geändert von wusch (07.10.2015 um 14:29 Uhr)

  7. #7
    Huh. Das lief erstaunlich gut. Evi grinste Haile ein wenig übertrieben an - der Adrenalinrausch, vermutlich -, während Haile immer noch auf dem beinlosen Zombie saß und sich wunderte. Klar, 20 Jahre in einem Keller waren vermutlich nicht gesund, aber das was fast schon ein wenig zu einfach.

    "Huh, der Muff ist ja wirklich schrecklich-"
    "..."

    Evi hatte ihren Kopf in die dunkle Öffnung gesteckt und versuchte angestrengt etwas zu sehen.

    "Denkst du, dass waren alle?"
    "...!"

    Haile nickte. Bestärkt von davon machte Evi einen kleinen Schritt in die Dunkelheit und...

    "Uaaah!"
    "...!"
    "Uh...nichts. Da...ist eine Treppe...die ich fast runter...ähm, wir brauchen Licht."

    Etwas optimistisch fingerte Evi an einem kleinen Schalter neben der Tür herum.

    "Huh, hätte ich mir auch denken können..."
    "..."

    Haile machte ein paar neugierige Schritte in Richtung der Werkbänke. Sie hatte da eine Idee...sie hatte es nur einmal gesehen, als sie während ihrer Lehrstunden mit einem Meister der Familie in die Katakomben unter dem Tempel kletterte, um ein vergilbtes Buch zu suchen. Diese Stunden, die sich mit dem Auswendiglernen von Gesängen, von Runenkunde und von Messertechniken verbrachte, waren ihr immer ein Graus. Vor allem, weil in den Tempeln nicht gesprochen wurde - die Weichteile des Mundes waren immer zuerst von der Reinigung betroffen und dementsprechend konnten ihre Diener und Lehrer schlicht und ergreifend nicht reden.

    "Uh, bedien dich ruhig, das meiste können wir eh nicht gebrauchen...Denke ich."
    "...!"

    -> Haile bekommt den Trait Handwerker (danke Lynx <3)

    Auf den Bänken fand Haile ein paar Holzstäbe, Stofffetzen, Farbe, kleine Werkzeuge und eine kleine Schachtel mit Feuerhölzern, von denen noch vier Stück übrig waren. Perfekt. Für eine Fackel braucht man Holz, Stoff, Feuer und...Fett. Hailes Blick fiel auf den dicken Vormals-Untoten, der immernoch neben Evi lang und von seinen Kollegen in der Kiste durch die Luftlöcher etwas angefingert wurde. Sein Kopf war zermatscht und er regte sich nicht mehr. Lächeln zückte Haile ihr Ritualmesser, was Evi ein wenig zurückschrecken ließ.

    "..."
    "...Ja, sorry..."
    "..."

    Probeweise stupste Haile den Dicken mit dem Fuß an. Keine Regung. Perfekt. Er war schon etwas matschig, deswegen war es gar nicht so einfach, ihm den Bauch aufzuschlitzen. Dafür war auch sein Bauchfett mittlerweile flüssig. Haile griff sich die Stofffetzen und tränkte sie in der Flüssigkeit, die aus dem Schnitt quoll.

    "..."
    "...Ich glaube, ich schaue jetzt...ähm...woanders hin..."

    Haile wickelte die in Fett getränkten Stoffreste um einen Holzstab und band alles mit einer Schnur fest. Dann griff sie zu den Feuerhölzern und zündete damit die Fackel Marke Eigenbau an. Wenn das klappte, konnten sie ja den Rest des Lagers erforschen... [Probe auf Handwerk]

  8. #8
    Also, die Gruben dort, die mir stark nach ein paar Massengräbern aussehen, könnten sicherlich noch recht interessant sein für uns. Vielleicht findet sich da Zeug was durch Wind und Wetter oder absichtlich dort reingeschmissen wurde und für uns nützlich sein könnte.“ Mit diesen Worten wandte er sich an die Gruppe „Nur, alleine würde ich dort jetzt nicht unbedingt hingehen wollen, würde sich noch jemand finden der sich mir anschließen würde? Das würde auch gut passen wenn wir dort was finden sollten was schwerer zu transportieren wäre für einen alleine.
    Léo war schon bei der Hälfte seiner Rede losgelaufen. Seit dem Strand war ihr jede Möglichkeit, möglichst abgeschieden alleine nachzudenken, mehr als recht.
    Und sie hatte so das Gefühl, dass sie nicht mehr lange die Möglichkeit dazu haben können wird, die Gegend hier schrie wieder nach Teamwork.
    "Kommst Du auch oder willst Du weiter Reden schwingen?"
    Wenn sein Argument mit der potentiellen Beute nicht so einleuchtend gewesen wäre, wäre sie auch ganz alleine gegangen. Außerdem war er einer der sehr Neuen und ihr noch nicht irgendwie negativ aufgefallen. Und er hatte appetitliche Muskeln, falls doch.
    Er kam ihr hinterher und sie machten sich gemeinsam auf den Weg.
    Sie hob ihren Jutebeutel an, der etwas mehr als nötig unter dieser Bewegung wackelte.
    "Also... Jack? Hoffentlich bist Du nicht so nervi wie der andere... Egal."
    Sie räusperte sich.
    " Du scheinst ja Sachen gut herausbekommen zu können und ich hab schnelle Beine. Bei einem Massengrab können wir nicht Stunden aufbringen, um uns jedes Einzelne genau anzusehen, wir müssen da mit System rangehen.
    Also, ich habe mir gedacht, dass ich
    die Reihen der Gräber entlangrenne und bei Allem, was mir auffällig erscheint, eine Blüte fallen lasse."
    Sie deutete auf die reichhaltige, duftende, gelbstrahlende Blumenverzierung ihres Beutels.
    "Du kannst Dir dann diese markierten Stellen genauer ansehen und so finden wir hoffentlich mehr in kürzerer Zeit. Und wenn wir mit dem ersten Durchgang nicht zufrieden sind, wiedrholen wir das Ganze eben. Einverstanden?"
    Sie blickte ihn erwartungsvoll an. Son Scheiß, wenn Teamwork sinnvoll war.

    OOC: Léo Probe GAMMA auf Parcour fürs Abrennen (und Ermittler, fürs schnelle angucken der Gräber? :P)

    Geändert von Mephista (07.10.2015 um 14:56 Uhr)

  9. #9
    Der Schein der Fackel vermochte den Kellerraum und seine Treppe nach unten perfekt und doch gruselig für Haile und Evi auszuleuchten.
    Der Anblick, der sich ihnen bot, war für Alpträume bestens geeignet, denn es war offensichtlich, dass sich hier unten früher einmal deutlich mehr Untote befunden haben mussten. Doch aufgeschreckt und durch irgendeine Geräuschquelle getrieben, waren sie über Jahre hinweg immer und immer wieder nach oben gewandert und geschlurft, die Treppe nach oben, die aus Beton bestand und komplett ohne seitliche schützende Geländer war.
    Und so erstreckte sich ein Leichenfeld aus verrotteten Leichen mit vom Sturz eingeschlagenen Schädeln, die links und rechts der Treppe lagen, die verdrehten Glieder ebenfalls zerschmettert.
    Am Boden angekommen, der ebenfalls aus Beton bestand, fiel ihnen auf, wie kalt es hier unten war, sie konnten ihren Atem hauchend entweichen sehen und so wurde der Keller mehr und mehr zur gefühlten Gruft.

    Vorsichtig und wachsam sahen sie sich im Schein der improvisierten Fackel um und erkannten unzählige Regale, die allesamt leer waren und zudem einen sich im Bau befindlichen Lastenaufzug. Es schien, als wäre diese Halle gerade erst hergerichtet worden für seinen Zweck, Festwägen zu beherbergen und als Ersatzteillager zu dienen.
    So fanden die beiden neben weiterem Material für die Festwägen eine riesige Kiste voll vollkommen verschimmelter Süßigkeiten, die sie sofort wieder schlossen, als der stechende Geruch nach Fäulnis ihre Nasen erreichten. Es war ernüchternd, nicht mehr nützliche Dinge in diesem Keller finden zu können, doch dann sahen sie es – das hatte noch gefehlt und erklärte einen Freiraum auf dem Wagen selbst.
    Vor ihnen stand etwas ihnen Beiden komplett Unbekanntes. Kramten sie in ihren Erinnerungen und dem, was ihnen die Älteren erzählt hatten, dann musste es sich um eine Musikanlage handeln – und die großen schwarzen stoffüberzogenen Objekte wurden entsprechend schnell als Boxen identifiziert. Damit wären sie in der Lage, massiv laute Musik abzuspielen, sollten sie die Anlage auf ihrem Wagen verbauen, denn die Stromanschlüsse schienen nur dort zu passen.
    Und dann fanden sie endlos viele Kassetten mit Musikstücken aus der alten Welt. Ein echter Schatz, wenn man Musik mochte.

    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    Objekt erforderlicher Trait bei Aufgabe Effekt
    Musikstück Unterhalter +5% bei allen Teilnehmern, in denen die Musik Kampfesmut auslösen könnte
    --



    Jack und Leo schritten die Massengräber entlang, der Plan sah vor, dass Leo eine Blüte würde fallen lassen, wenn ihr etwas auffallen würde, doch als sie gazellenartig an den kleinen Erdhügeln mit ihrer furchtbaren Fracht entlang lief, konnte sie nur langweilige kleine Hügel erkennen, die nicht wieder bewachsen waren und eine kleine, militärisch anmutende, Kennzeichnungsflagge aufgesteckt hatten.
    Am letzten Grab konnten sie sehen, dass die Menschen damals es nicht geschafft hatten, es wieder zuzuschütten und so waren noch immer, nach zwanzig Jahren der Witterung, kleinste Bewegungen in den hunderten von Leichensäcken auszumachen, die in der Grube lagen.
    Jeder der Säcke war geschlossen, doch das machte das sanfte Wiegen und Wogen des Tarnfleckplastiks noch viel gruseliger.
    Doch etwas, das ihnen bei ihrer Aufgabe, die Blockade zu durchbrechen, helfen konnte, war hier nicht zu finden.

    Leo ging ein paar Schritte weiter, an die Bagger im schrillen Orange vorbei und hätte um ein Haar die Bagger mit den Blüten beworfen. Jack kam schnell nachgeeilt und Beide erkannten plötzlich aufgeregt den Wert ihres Fundes! Die Schaufeln an den Baggern waren austauschbar und neben dem zweiten riesigen Gefährt stand eine nicht montierte Baggerschaufel, die sich im Grunde perfekt vor den Wagen würde montieren lassen! Die aus Holz bestehenden Barrikaden hätten so nicht den Hauch einer Chance – so viel schien klar!

    Doch den wahren Schatz fand Jack dann, als er den Bagger genauer in Augenschein nahm. Auf dem Sitz des Baggerführers, unberührt von allen Elementen, lag ein Flammenwerfer. Ein großes, schweres Gerät, für einen Einsatz auf dem Rücken vielleicht zu massiv, doch als Teil eines Festwagens auf jeden Fall zu gebrauchen und damit eine mehr als vernichtende, todbringende Waffe.

    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    Objekt erforderlicher Trait bei Aufgabe Effekt
    Baggerschaufel Handwerker +15%, wenn zusätzlich auf Trait „Fortbewegungsmittel“ gewürfelt wird
    Flammenwerfer Schulbildung +15%, wenn Probe misslingt, misslingt auch die Probe eines weiteren Teilnehmers automatisch
    Mehr jedoch ließ sich hier nicht finden. Doch war die Ausbeute bereits ein wahrer Schatz!

    Geändert von Daen vom Clan (07.10.2015 um 16:02 Uhr)

  10. #10
    Nachdem der laute Knall verklungen war wurde alles so still, dass man hören konnte wie der Putz von der Decke herabrieselte. Frank senkte langsam den Arm, die Waffe wirkte groß und klobig in seiner Hand, ein dünner Rauchstreifen entwich aus dem Lauf und tänzelte hinauf in die Luft. Es kam Jäger vor als würde er nach seiner Tracht Prügel halluzinieren. Hat Frank, der A-Team Vorzeigecop, gerade seine Kanone in einem geschlossenen Raum voller Menschen abgefeuert? Dem wütenden Blick nach zu urteilen, den er Jäger gerade zuwarf, hätte der Schuss genauso gut in seine Richtung gehen können. Was zum Teufel machte er eigentlich hier, dachte Jäger und spuckte einen dicken Faden aus Rotz und Blut auf den Boden. Er blickte zu seinem Gegner, dessen Brust sich ebenfalls schwer hob und wieder senkte. Jäger konnte in dem hektischen Durcheinander tatsächlich ein paar Treffer landen und fühlte jetzt sowas wie Stolz. Da überkam es ihn und er brüllte los vor Lachen. Dieses Mal wars kein Schauspiel, dieses Mal kam es aus vollem Herzen. Er bleckte dabei seine vom eigenen Blut rot gefärbten Zähne, er sah manisch aus, und klang auch so. Die Beine waren wie Pudding, bereit jeden Augenblick einzuknicken, also taumelte er rückwärts und stützte sich an einer Stuhllehne, während ihn der Lachanfall durchschüttelte.

    Er lachte wie ein Irrer, weil er in diese verdutzten Gesichter der Umstehenden blickte. Er lachte, weil er nun zu dem geworden war, was er am meisten gehasst hatte und um jeden Preis verhindern wollte. Unberechenbarer Ballast, der dabei war die Mission aufs Spiel zu setzen, die Gruppe im Stich zu lassen und das jahrelange, knüppelharte Training zu betrügen. Er kriegte sich einfach nicht mehr ein. Dann fiel sein Blick auf Lancaster, der sich seit dem Ausbruch des Kampfes nicht von der Stelle gerührt hatte und sein Lachen erstarb so schnell wie es heraufgezogen war. Der Chef saß immer noch an der Theke, nippte ruhig hin und wieder an seinem Glas und würdigte die Szene mit keinem Blick. Sein breiter Rücken, den er ihm und allen anderen in dem Raum zugewandt hatte, sagte mehr als Worte, Blicke und Handgesten jemals sagen konnten. In diesem Augenblick verstand Jäger mehr denn je. Er zog die Mundwinkel nach unten, sein Kopf wurde schwer und hing auf dem Hals wie an einem Faden.

    Sein Mund öffnete und schloss sich wieder. Die leisen Worte verpufften in der Luft ehe sie jemanden erreichen konnten. Er wiederholte, diesmal lauter, den Kopf herabgesenkt und den Blick auf den Boden fixiert. Die Stuhllehne war die einzige Stütze, die ihn davor bewahrte umzufallen und in mikroskopisch kleine Scherbchen zu zerfallen.

    "Brings zu Ende." Schwerfällig hob er seinen Blick und schaute mit beinahe flehentlichen Augen zu Torres, der in dem Moment nicht wusste, in was er hier hineingeraten war.

  11. #11
    Torres' Atem ging ebenfalls schwer, doch es war deutlich zu sehen, dass der massive Scavenger sich noch gerne ein bisschen mehr geprügelt hätte.
    Doch als er in Jegor das Stück Elend am Boden sah, wirkte Torres ehrlich betroffen, er wirkte, als würde er ein bisschen vom Russen in sich selbst sehen.

    Trotzdem straffte er sich, knirschte mit den Zähnen und packte Jegor grob am Kragen, beugte sich zu ihm runter und während es aussah, als würde er ihn für den perfekten Hieb drapieren und sich zurechtlegen, flüsterte er:
    "Wir hatten alle schon solche Tage. Die gehen vorbei, Russki, die gehen vorbei."

    Dann ballte er die Faust zu einem einzigen mächtigen Hieb und sah zu Fawyer hinüber.
    Der stand mit seinem süffisanten Grinsen auf dem Tresen und balancierte gelangweilt wirkend eine Zehenspitze auf einem Schnapsglas, während der andere Fuß ihm noch Halt gab. Lancaster und Frank wurde klar, dass Torres zu Fawyer blickte wie ein siegreicher Gladiator zu seinem Cäsar. Und es war klar, dass er auf eine Anweisung wartete.
    Fawyer lächelte milde und schob Lancaster das halbleere Glas mit der Schuhspitze hin.
    "Tut mir leid, alter Freund, aber Geschäft ist Geschäft. Ich habe nun mal gewettet und will nicht verlieren."
    Er zuckte grinsend mit den Achseln, als wäre es ihm tatsächlich egal und nickte Torres dann zu. "Hau ihn um.", kicherte der Kasinobesitzer dann.

    Torres grinste breit und packte Jegor noch einmal fester. Dabei wisperte er unhörbar: "Spiel einfach mit, Russki."
    Und dann hieb er ihm einmal mit der Faust so heftig ins Gesicht, dass vor Jegors Augen Farbblitze tanzten.
    Noch so ein Schlag und er würde ohnmächtig werden und im Lazarett landen, zumindest jedoch Will, Mary und Howard viele Überstunden bescheren, doch die gefürchteten Hiebe blieben aus - jedoch nicht ganz...

    Torres hieb immer wieder wie ein Irrer auf ihn ein, doch was unmöglich für alle außer Jegor zu erkennen war, war die Tatsache, dass er plötzlich abbremste und nur einen winzigen Bruchteil der Wucht in seine Schläge und Hiebe legte. Für jeden Außenstehenden musste es so aussehen, als würde Torres Jegor gerade furchtbar die Scheiße aus dem Leib prügeln. In Wirklichkeit waren die Schläge jedoch problemlos von Jegor zu verkraften.

    Liz kniff die Augen zusammen und seufzte dann genervt. Sie ließ den Kopf knacken und rannte dann los, um Torres die Flasche über den Kopf zu trümmern, augenscheinlich bemüht, den Kampf schnell zu beenden.

    Geändert von Daen vom Clan (07.10.2015 um 16:23 Uhr)

  12. #12
    "Bob Marley, Madonna... die Beatles... Was für ein komischer Name.", murmelte Evi, als sie sich die Kassetten durchsah. Es war weniger echtes Interesse, als dass ihr die bunten Bilder auf den Hüllen gefielen. Auch wenn sie leicht vergilbt wirken waren sie besser als alles, was sie in den letzten Minuten sonst so gesehen hatte. Creep, die ohne mit der Wimper zu zucken einen Untoten aufgeschlitzt hatte, und Zombies, die hier seit Ewigkeiten eingesperrt und von der Treppe gekullert waren. Gut, Letzteres hörte sich lustig an, war aber kein sehr schöner Anblick gewesen. Und Geruch.
    "A B B A. Soll das ne Abkürzung für irgendwas sein?..."
    "..." Aus Hailes Mund kam nur eine weiße Atemwolke.
    "Ja, es ist arschkalt, wir können schon gehen. Ich glaube auch nicht, dass wir hier mehr finden."

    Evi ließ die Kassette von "Abba" in eine ihrer Taschen gleiten, bevor sich die beiden Frauen wieder daran machten, über die Treppe in die deutlich wärmere Halle zu stapfen.
    "Irgendwie war das enttäuschend, oder?"
    "..."
    "Aber für irgendwas können wir diese Boxen vielleicht benutzen, und wenn es nur jemandem Freude macht. Ich kannte mal eine Frau, die mein Vater auf dem Schiff mitgenommen hat - von der weiß ich überhaupt erst, dass diese schwarzen Kästen für Töne und sowas gedacht sind. Jedenfalls hat die von ihrer Tochter erzählt, deren ganzer Lebensinhalt die Musik war. Verrückt, oder?"
    "..."
    "Ich versteh's auch nicht ganz, aber motivierend kann es ja trotzdem sein... hoffentlich."

    Als Haile und Evi wieder in der Werkshalle waren, schnappte die Taucherin sich noch einen der weißen Stoffe und ein paar Farben. So hatte sie von allem etwas Anschauungsmaterial mit, das man der Gruppe präsentieren konnte. Außerdem verspürte sie nach all dem tristlosen, ekligen Zeug irgendwie eine vorher nie dagewesene Lust, bunte Kleckse auf irgendetwas zu verteilen.
    "Bereit zu gehen?" Ihr Gesichtsaudruck wurde plötzlich etwas ernster, weil ihr jetzt wieder einfiel, wie der Beginn dieses Ausfluges verlaufen war. "Hey, sag ruhig, wenn wir noch bleiben sollen... oder du alleine sein willst. Also, du kannst es auch deuten. Ich will ja genügsam bleiben, jetzt wo du schon so viel geredet hast , aber ähm..." Das Gelaber wurde ihr langsam peinlich. "Egal. Ich folge dir einfach unauffällig."

  13. #13
    Es waren einige Stunden vergangen, seit dem die letzte Gruppe, bestehend aus Haile, dem Kultistenmädchen, und Evi, der ehemaligen Bardame. In der Zwischenzeit hatte Howard Zeit damit verbracht, über das nachzudenken, was sie grad eben gesehen hatten. Eine kleine Armee von Infizierten. Die scheinbar auf Befehl einen Bereich bewachten. Es wiedersprach allem was er über den Virus verstanden hatte. Keine Kognitive Aktivität war bei denen zu erkenen, nur ein Hungertrieb, im ehesten Fall durch Reste des Stammhirns gelenkt. Aber um Befehle zu verstehen, und dann ihnen zu gehorchen. Das würde praktisch funktionales Hirn benötigen, sicherlich einen präfrontalen Cortex der zumindest rudimentäre Aufgaben erfüllen konnte. Wie war so etwas möglich? Die erstbeste Erklärung die dem alten Mikrobiologen einfiel, war dass es sich hier um eine Mutation handeln musste. Ein Stamm des Virus, der eventuell noch weitaus älter ist, bevor die Kontrolle verloren wurde. Eventuell auch ein ganz anderer Zweig. Auch verstand er das Potential einer solchen Bio-Waffe. Es konnte aus praktisch jeder Bevölkerung, Zivilisten oder Soldaten, eine nahezu unaufhaltsame Streitmacht machen. Eine Infanterie, die wie eine Wand, gegen jeden Feind fahren konnte. Howard selbst wusste, wie sehr die Wissenschaft zu dieser Zeit bessessen war mit solchen Ideen, angetrieben von gierigen Generelen und willfährigen Wissenschaftern.
    Aber im Moment konnte er nur spekulieren. Sie mussten bald in dieses Labor kommen. Nur dort würde er die Antworten finden, auf alles.

    Er wandte sich an Will, der ebenfalls zurückgeblieben war. Da ihn Evi diesesmal nicht mitgenommen hatte, ging Howard davon aus, dass zwischen den beiden was vorgefallen sein musste. Vielleicht erklärte das auch warum er bisher so ruhig war. Er hatte natürlich genug anstand, nichts anmerken zu lassen oder ihn daran zu erinnern.

    "Meinst du wir sollten mal nachschauen wo die bleiben? Wenn es eine Gefahr wäre, hätten wir inzwischen davon gehört. Hier im offenen zu bleiben ist ja kaum sicherer."

  14. #14
    Welcome to the jungle... verdammter Ohrwurm, wo kam der denn jetzt her.

    Vor der Karte gaben er und die Schützin einander Rückendeckung. Während der eine sorgsam kratzte, hielt der andere mit November Augen und Ohren auf. Zombies waren laut und das hier sollte eigentlich ein Paradies für sie sein - die Stille verhieß eindeutig nichts gutes. Winterschlaf vielleicht, wenn ihnen das Futter ausgegangen war.
    Jackal zuckte zusammen, als plötzlich die Vogelstimmchen wieder einsetzten. Mary drehte sich zu ihm um und fragte ihn lautlos "Wohin jetzt?", was er ihr mehr an den Lippen ablas. Und er selbst deutete auf die Bäume, signalisierte Gefahr, etwas großes und wies sie an vorsichtig auf dem nahen Hauptweg bei der Baumlichtung nach Spuren des Monsters Ausschau zu halten, das die Vögelchen so aus dem Häuschen gebracht hatte. [Mary - Survival; Spurensuche nach der Watschelrute von Mister Monster]
    Würde sie etwas finden, würden sie dahin natürlich nicht gehen.

    Davon Verstärkung zu holen hielt er nicht viel. Mehr Leute machten mehr Lärm und noch dazu war die Mehrheit da draussen unbewaffnet. Zum ausspionieren waren sie zu zweit perfekt aufgestellt, dirty Robin Hood Mary konnte ebenso gut mit dem Bogen umgehen wie Mum und er vertraute ihr. Das war das wichtigste bei sowas. Wobei einer der Veteranen ... oder das Mädel mit Mums Schlangenzahn... ah, sie würden wohl eh Nein sagen. Ausserdem lief die Zeit gegen sie - wenn sie zu lange brauchten würden diese Kultisten irgendwann ihre Zombiehorde vorbeischicken.
    Hm. Die Zombiehorde an der Barrikade. Vielleicht war das der Grund, wieso hier im Park kein Zombie mehr übrig war? Ein Grund mehr, vielleicht nicht in geschlossene Gebäude zu gehen.

    An der kleinen roten Pinnadel, die ihren Standort markierte, sah er sich um. Wohin war der Weg am kürzesten? Streichelzoo, Besucherzentrum... In ersterem würde man vielleicht herausfinden, was gern kleine Zombieziegen und ängstliche Piepmätze fraß... und in letzterem hätten sie mehr Möglichkeiten sich unliebsame Fressfeinde vom Hals zu halten und mit ihrem Wassergeplätscher nicht sofort den halben Jurassic Park am Hals zu haben.

    Er war sich aber ziemlich sicher, wohin er nicht gehen wollte. Von Reptilien hatte er bei den Vultures im Sumpf mehr als genug gehabt.


    J war guter Dinge, als er Mary zusah. Endlich mal musste er sich keine Sorgen um jemanden machen. Dieser Trupp war was das anging echt anstrengend, sicher würde jetzt grade irgendwer sich beinah in die Luft jagen, irgendwo würde wer in Zombies latschen und irgendwo bekam einer eins auf die Nase. Mary hingegen... erinnerte ihn irgendwie an Mum. Teamplayer. Und dann dieser Bogen, mit dem sie umzugehen wusste. Und überhaupt, sie wusste, was sie tat. Und er selbst? War für alles in diesem Urwald bereit und ganz in seinem Element, als er selbst die übrige Zeit zu nutzen versuchte und nach einer Klettermöglichkeit Ausschau hielt um von oben mehr von der nahen Umgebung mitzubekommen. [falls Probe nötig - Konsitution + Wald]

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •